
15 Jahre Haus Hermannstraße 16 in Herford – Vielfältige Wohnungslosenunterstützung unter einem Dach
Herford, Oktober 2025 – Seit 15 Jahren ist das Haus Hermannstraße 16 in Herford ein fester Ankerpunkt für Menschen in Wohnungsnot. 2010 bündelten die Akteure des Herforder Hilfesystems hier erstmals ihre Angebote unter einem Dach. Heute arbeiten Sozialberatungsdienst der Ev. Diakoniestiftung Herford, Fachstelle Wohnen der Stadt Herford, Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Herford (SkF), Herforder Mittagstisch e.V. und weitere Partner eng zusammen.
Gemeinsam gegen die Wohnungsnot
Der Sozialberatungsdienst der Ev. Diakoniestiftung unterstützt jährlich rund 1.300 Menschen – von Beratung über Postempfang bis zur Geldmitverwaltung. „Im Haus Hermannstraße finden Menschen in Wohnungsnot kurze Wege und verlässliche Hilfe. Niemand soll verlorengehen“, sagt Bettina Schelkle, Einrichtungsleiterin des Sozialberatungsdienstes der Evangelischen Diakoniestiftung Herford. Ergänzt wird das Angebot durch den Tagesaufenthalt, der vormittags einen sicheren Ort für Menschen in Armut und Wohnungsnot schafft: Gastlichkeit, Geselligkeit, Duschen und Wäschewaschen in freundlicher Atmosphäre – aktuell noch finanziert durch die Diakonie RWL. „Wir hoffen sehr, dass die Finanzierung auch in Zukunft gesichert werden kann“, so Schelkle weiter.
Auch die Fachstelle Wohnungserhalt und -Sicherung der Stadt Herford ist im Haus vertreten: „Wir arbeiten Hand in Hand, um Wohnraum für Menschen in Not zu akquirieren und Wohnungsverlust zu verhindern“, erklärt Katrin Wilkenhöner von der Fachstelle Wohnungserhalt und -sicherung. Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Herford (SkF) betreibt im Haus ein eigenes Projekt für junge Wohnungslose in Kooperation mit dem Jugendamt. „Wir wollen verhindern, dass sich Wohnungslosigkeit bei jungen Erwachsenen verfestigt. Unser Ansatz ist Hilfe auf Augenhöhe“, erklärt Joana Drallmeier, Dipl. Sozialpädagogin des SkF.
Der Herforder Mittagstisch e.V. kocht täglich warme Mahlzeiten und betreibt eine kleine Kleiderstube. „Hier geht es nicht (nur) um Essen“, sagt Jana Ashworth, Leiterin des Mittagstischs. „Wir verstehen die Menschen als unsere Gäste und geben ihnen ein Stück Würde zurück.“ Ein ehrenamtlicher Arzt bietet wöchentlich medizinische Hilfe an. Zusätzliche Angebote wie kostenlose Haarschnitte der „Barber Angels“ oder das „Grabfeld der Erinnerung„, das mittellosen Menschen eine würdevolle Bestattung ermöglicht, ergänzen das Netzwerk.
15 Jahre gelebte Solidarität
Der Wohnungsmarkt wird enger, der Kreis der Hilfesuchenden wächst, die Problemlagen werden komplexer. „Wir hoffen sehr, dass wir unser Angebot erhalten können und sind dringend auf Spenden angewiesen“, sagt Bettina Schelkle, Einrichtungsleiterin des Sozialberatungsdienstes der Ev. Diakoniestiftung Herford. Während der Corona-Pandemie blieb das Haus Hermannstraße geöffnet, organisierte Impfaktionen und Notunterkünfte und zeigte so seine besondere Stärke. „Wir haben damals gemeinsam verhindert, dass die besonders gefährdeten Obdachlosen untergehen“, erinnert sich Ashworth.
Das Haus Hermannstraße 16 ist ein seltenes Beispiel dafür, wie Ehrenamt, Hauptamt, öffentliche und freie Träger erfolgreich zusammenarbeiten können. „Aus dieser engen Kooperation unter einem Dach aus Betreuung und Unterstützung, medizinischer und körperpflegerischer Hilfe, warmes Essen und Geselligkeit sind vielfältige Synergieeffekte für die Betroffenen und das Herforder Hilfesystem erwachsen“, sagt Patrick Puls, Beigeordneter für Soziales der Stadt Herford. „Es ist ein Modell für den Umgang mit dem gesellschaftlichen Problem der Obdach- und Wohnungslosigkeit in Herford.“

v.l.n.r. Katrin Wilkenhöner (Stadt Herford), Bettina Schelkle (Sozialberatungsdienst der Ev.
Diakoniestiftung), Jana Ashworth (Tagesaufenthalt und Mittagstisch), Birgit Nolte (Mittagstisch), Joana
Drallmeier (SkF), Gregor Tschimmel (Sozialberatungsdienst der Ev. Diakoniestiftung)
Pressekontakt
Evangelische Diakoniestiftung Herford
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